Den Anreiz zur Herstellung dieses Messers gab ein Katalog in einem Lübecker Antiquariat. Es handelte sich um das Werk: Der Eisenwarenhandel- „Ein Lehr-und Nachschlagewerk für den Handel mit Eisenwaren und Haus- und Küchengeräten“ von Adolf Holzborn, welches in der Heinrich Killinger Verlagsgesellschaft m.b.H. Nordhausen wahrscheinlich um 1928 erschienen ist. In dieser Ausgabe (Auch als Warenkunde bezeichnet) wurden "Die Werkzeuge des Fleischers" abgebildet und kommentiert.
Auffällig ist, dass alle Produkte für den Fleischer ausnahmslos aus der Firma Fridrich Dick stammen. Im Rahmen der Industrialisierung hatte sich Dick schon im Jahr 1893 auf der Weltausstellung in Chicago und 1904 in St. Louis USA, einen Namen für Feilen aller Art, Spezialwerkzeug und Fleischmesser gemacht. Im Zuge der industriellen Verarbeitung in den Schlachthöfen der Vereinigten Staaten (Fließbandarbeit) war es nötig, auch die Schnittleistung der Messer zu erhöhen. Jedes langsamere Arbeiten als es das Bandsystem vorgab, bedeutete schwere Unterbrechungen am Fließband.
Auch in der Stahlproduktion gab es in dieser Zeit enorme Fortschritte. Durch bestimmte Herstellungsverfahren (Bessemer- oder Siemens- Martinverfahren) konnte eine gleichbleibende Qualität in der Zusammensetzung der einzelnen Stahlsorten erreicht werden. Wichtig für einen guten Klingenstahl ist sein Gehalt an Kohlenstoff. Nun war es möglich, die Zusammensetzung der Ausgangsmaterialien nach eigenen Angaben selbst zu bestimmen und eine überzeugende Qualität der Produkte zu garantieren.
Dieses Fleischermesser (Blockmesser) bietet durch seine enorme Klingengröße ein ideale Fläche für Damast. Die theoretische Lagenzahl liegt bei über 700 Lagen und ist in wildem Damastdekor gehalten. Als Stahlsorten diente St 37 und K 720 der Firma Böhler. Insgesamt ist das Messer 435 mm lang und hat eine Höhe von 45 mm. Die reine Klingenlänge misst 300 mm und ist bei einer Höhe von 45 mm nur 2,2 mm dick. Trotzdem ist die Damastklinge nur 245 Gramm schwer. Der Griff mit Zeigefingerschutz und Daumenauflage liegt sicher und stabil in der Hand. Die Messerangel zieht sich durch den gesamten Olivenholzgriff und ist mit Titannieten und Neusilberunterlagen dekorativ verbunden. Das hohe spezifische Gewicht des Olivenholzes sorgt ebenfalls für eine ausgewogene, angenehm stabile Lage des Messergriffes und damit des gesamten Damastmessers in der Hand.